13 Jun HELP! Festival 2018
Rund 2.000 Musikfans aller Altersstufen hatten zum Festival-Wochenende 1./2. Juni das Limes-Areal auf dem Lausenberg in Rinschheim, neuerdings zum Festival-Mekka des Baulands avanciert, als Ziel angesteuert. Und da hatten sie wirklich gut und richtig gewählt, denn das „HELP! Festival 2018“ des Kinderhilfe-Vereins „HELP! Sommermärchen-Team“ konnte die sehr erfolgreiche Open-Air-Premiere aus dem Vorjahr doch tatsächlich nochmals toppen. Nicht nur dass sich der Wettergott als Freund dieses Konzert-Events in Gottes freier Natur zeigte und trotz der zahlreichen Witterungsunbilden ringsum die Hoffnungen der Besucher und Veranstalter auf herrliches Sommerwetter erfüllte, konnte auch das Festival-Programm völlig überzeugen, die beteiligten Bands präsentierten ihren Gästen aus nah und fern ein abwechslungsreiches und begeisterndes Musik-Menü.
Die Energie und Begeisterung der Interpreten beim schon etwas speziellen Musik-Event in der „Konzerthalle Natur“ war bei allen Bands spürbar und sprang von der riesigen Bühne immer wieder auf das Publikum über. Schon bei den Programmbesprechungen war deren erwartungsvolle Spielfreude spürbar, und die Zuhörer im beeindruckenden Rund der romantischen Freizeitarena gingen vom Start weg begeistert mit. Das geschickt zusammengestellte Programm nahm die Musikfreunde gefangen und gestaltete sich auch als Werbung für die Rockmusik der 80-er und 90-er Jahre. Kaum überraschend also, dass die Bands und Sänger die zwei Festivaltage ebenso positiv bilanzierten wie die Veranstalter, ganz zu schweigen von den Besuchern, aus deren Kreisen resümiert wurde „Unvergessliches Erlebnis!“, „Wunderbarer Musikgenuss!“, „Das war gigantisch!“, „Wer nicht hier war, hat wirklich was versäumt!“ oder „Wann ist das nächste HELP!-Festival?“ und ähnlich. Offensichtlich hat das Event also alle Erwartungen erfüllt. Es waren ja auch unvergleichliche Eindrücke, die wippende und hüpfende Menschenmenge auf dem baumumsäumten Areal bei herrlichem Sonnenschein oder in romantischer Nachtstimmung vor der riesigen Bühne zu verfolgen. Besonders erfreut zeigt sich der Veranstalter auch darüber, dass beide Eventtage völlig problemlos verliefen, dass trotz des sehr regen Betriebs keinerlei Ausschreitungen zu verzeichnen waren. Zahlreiche Besucher nutzen gar die Gelegenheit, bei herrlicher Witterung unmittelbar neben dem Festival-Areal im Zelt oder im Wohnwagen zu nächtigen bzw. ein verlängertes Wochenende zu verbringen.
Auf Initiative der beteiligten Bands wurde eine der typischen „Sommermärchen-Tonnen“ mit den Autogrammen aller am Programm beteiligten Musiker und Interpreten zugunsten des Hilfsfonds für die so schwer erkrankte Luisa aus Hettingen versteigert. Im Anschluss daran erfuhr das Event einen ergreifenden und emotionalen Höhepunkt, als „Black Shuck“ im Namen aller Bands um 24 Uhr als musikalischen Gruß an Luisa nach Heidelberg den Song „Don’t stop Believin“ der amerikanischen Rockband „Journey“ intonierte, mitgesungen von den Besuchern und im nachtdunklen Areal begleitet von unzähligen Handyleuchten und Feuerzeugflammen.
Den Part des Openers am Freitag hatte die Band „NAZCA“ aus Hardheim übernommen, die mit ihren teils mit Jazz kombinierten Rock-Eigenkreationen und damit ihrem alter-nativen Stil sehr zu überzeugen wusste. Danach zogen „The Bricks“ aus Buchen, die erstmals beim HELP! Festival mit von der Partie waren, in gewohnter Manier mit ihren Liedvorträgen in Rock und Pop von den Beatles bis AC/DC das Publikum in ihren Bann. Bei der Festival-Premiere 2017 als Opener mit im Boot avancierte „Until Riot“ (Unterschefflenz)zum Headliner des ersten Tages. Dabei über-zeugte die Band mit ihrem jugendlich unbekümmerten Elan und sorgte mit ihren Rock- und Punkbeiträgen insbesondere bei der jungen Festival-Gemeinde für einen sehr stimmungsvollen und regelrecht „überbordenden“ Tagesausklang.
Noch stärker als beim Start war der Besucherandrang dann am zweiten Festivaltag. „Grandma’s Nightmare“ (Buchen/Walldürn), die sich durch das Festival 2017 zur Gründung ihrer Band animiert fühlten, gestalteten mit ihrer Premiere gelungen das Opening. Mit ihren auf ganz eigene Art dargebotenen Pop- und Rock-Evergreens aus den letzten 30 Jahren zogen sie die Zuhörerschaft schnell in ihren Bann. Als „Special-Guests“ ließen Alexa Graser (Altheim) und Alina Stumpf (Walldürn) ihre ansprechenden Gesangsbeiträge mit Gitarrenbegleitung als interessante Variante und kleine Anleihe ans Woodstock-Feeling ins Programm einfließen. Für eine weitere gelungene Abwechslung in dem musikalischen Menü sorgten durch ansprechende Unterhaltungsmusik gekonnt gepaart mit reizvollen Rockelementen „Akkordeana & HammersBold“. Mit spielerischer Leichtigkeit und in gewohnter Manier präsentierte anschließend „HammersBold“ spannende Eigeninterpretationen an Covermusik aus dem Rockbereich. Den für die 80/90-er Jahre so typischen Classic-Rock rief „Black Shuck“ aus Walldürn in Erinnerung. Der Band gelang es, innerhalb kürzester Frist das gesamte Areal bis zum „Sieden“ aufzuheizen. Für einen überzeugenden und hammerharten Ausklang des zweiten Festival-Tages zeichnete schließlich die Band „Bullets“ verantwortlich, die mit einem mitreißenden „Metal-Brett“ ganz besonders die eingefleischten Heavy-Metal-Freaks in Ekstase versetzte, ihre Songs regelrecht in die laue Sommernacht hinaus hämmerte und wahre Ovationsstürme damit auslöste.
Moderierend begleiteten Thomas Apiarius und Thilo Jaufmann die Festival-Besucher durch die beiden stimmungsvollen Tage, vermittelten ihnen viele Hintergründe zu den agierenden Bands und den Musikstücken. Gleichzeitig dankten sie den Bands und Interpreten, die durch ihren gagenfreien Auftritt die Basis legten für wirtschaftlichen Erfolg des Events, dessen Ertrag restlos Hilfsorganisationen für benachteiligte Kinder und Jugendliche zugutekommt. Ebenso bedankten sie sich bei den zahlreichen Besuchern als zweite Säule für einen erfolgreichen Event-Verlauf. Und last but not least galt Dank den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die Organisation und Ablauf bewerkstelligten, und natürlich auch allen Sponsoren und Unterstützern mit Häfner-Veranstaltungstechnik Buchen an der Spitze, die beim Aufbau und mit der erforderlichen technischen Ausstattung zum reibungslosen Verlauf eines so beeindruckenden und nachhaltigen Benefiz-Events nicht unerheblich beitrugen. Erwähnenswert erscheint in diesem Zusammenhang abschließend die Feststellung, dass die Hoffnung auf ein „Wiedersehen auf dem Lausenberg“ allenthalben vernommen werden konnte.
W. Jaufmann